Downgrade? (alias: Windows 10 übernimmt meinen Computer …)

Mit größtem Erstaunen und einiger Missbilligung musste ich heute feststellen, dass Microsoft mir mit Windows 10 sämtliche Möglichkeiten genommen hat, meinen Computer so zu benutzen, wie ich das gerne möchte und mir stattdessen aufoktroyiert, was mit meinem PC passiert.


Zur Information:

Ein zweiter PC, der von Windows 8.1 upgegradet wurde, wurde regelmäßig mitten in der Nacht gestartet, was an sich schon eine Frechheit darstellt, kann Microsoft doch nicht stillschweigend entscheiden, wann mein System nach Update neu gestartet wird — ja, ich weiß, das kann man einstellen, aber standardmäßig ist der Neustart nach Windows-Update, bei mir um 3.30 Uhr in der Nacht (!!!!), ganz automatisch eingeschaltet.

Nun, beim Windows Update hatte ich natürlich einige Möglichkeiten den nächtlichen Start zu verhindern. Zu meinem zusätzlichen Befremden musste ich allerdings feststellen, das es in Windows 10 anders als in Seven und 8.1 zusätzliche Microsoft-Quälgeister gibt, die sich leider überhaupt nicht davon abbringen lassen, den Computer mitten in der Nacht anzuschalten, wonach selbiger dann Stunden um Stunden läuft, weil er leider nach getaner Arbeit nicht wieder abgeschaltet wird. Ja, Herunterfahren hilft, ist aber keine Lösung! Wie auch immer …

Ich weise darauf hin, dass auch eine — keinesfalls statthafte — EULA Microsoft nicht davor schützen wird, etwa im Brandfall oder bei nächtlicher Beschädigung des Computers die volle Haftung für sämtliche Schäden zu übernehmen, wenn der Benutzer nicht ausdrücklich auf die nächtlichen Eskapaden seines Systems hingewiesen wird und ihnen zudem genauso ausdrücklich — so sieht es das deutsche Recht vor — zugestimmt hat.

Eine beiläufige Erwähnung solcher Möglichkeiten in einer EULA, die der Benutzer halbherzig zum Lesen avisiert bekommt, nützt hier selbstverständlich nichts, wenn solche Funktionen unerwartet sind und als Wille des Nutzers vorausgesetzt werden — schließlich ist es doch im Sinne des Benutzers, wenn der Computer zur Installation verschiedener Updates zu Zeiten neu gestartet wird, wenn er ihn nicht benutzt. Ach ja? Ist es? Warum? Und morgens stellt man fest, dass der Computer die ganze Nacht Strom durch den Schornstein gejagt hat? Oder ist mit dem laufenden PC abgebrannt?


Dasselbe gilt im Übrigen für das Windows 10 eigene Update, dass mir jetzt zweimal auf die absolut selbe Art und Weise diesen Laptop, auf dem ich gerade schreibe, zersemmelt hat, weil es doch dachte, ich würde dieses wunderbare Grafikkarten-Update ebenfalls benötigen … ein Update auf ein "Catalyst Control Center" mit der höchsterstaunlichen Versionsnummer — Ohren und Augen auf — "eins" … oder 1.00.000.000, oder so ähnlich.

Mit höchstem Befremden stellte ich fest, dass ich ganz anders als bei Windows 7, das besagten Laptop seit langer Zeit, mit einer höchsterstaunlichen Konstanz, mit selbstverständlicher Funktion versah, nicht in der Lage war, die wundersamen Updates, die mein Computer installiert, auch dankend abzulehnen.

Auch hier, liebe Microsofts, gilt, dass eine knappe Erwähnung, Windows 10 installiere sämtliche Updates ohne Erwähnung und ohne Einflussnahme des Benutzers, innerhalb einer EULA durchaus nicht ausreicht, um eine solche Funktion seinen Nutzern aufzudrängeln. Die Möglichkeit ein Update oder jedwede andere Installation auf seinem Eigentum abzulehnen, sollte einem Software-Hersteller aus dem "Land of the free" wohl heilig sein, oder etwa nicht? In jedem Falle ist es aber nicht rechtens, dem Benutzer keine Möglichkeit zu geben, die automatische Installation abzulehnen, zumal man ja ganz offensichtlich auch schadhafte Updates vertreibt, wie es in meinem Falle deutlich wird. Und ja, ich weiß auch, dass man die Installation von Treibern an passender Stelle ausstellen kann, was ich bereits getan habe, mich aber nicht vor der erneuten Installation eines Updates schützt, dass scheinbar mit diesem Treiberupdate zusammenhängt und jetzt habe ich deswegen den kompletten Update-Dienst abstellen müssen.


Was ich von den allgegenwärtigen Benutzerfeedbacks halte, die mein Computer, wenn es nach Microsoft geht, ebenfalls mitten in der Nacht an irgendwelche Microsoft-Server sendet und die ebenfalls standardmäßig eingeschaltet sind — getarnt hinter so etwas wie "Express-Einstellungen" während der Installation, was ebenfalls einer Entmündigung gleichkommt — brauche ich sicher nicht zu erwähnen. Und, liebe Microsofts, ich denke ich habe wohl das Recht zu entscheiden, ob ich an eurem aller neuesten Beta-Test teilnehme, was sich auf einem Geschäftscomputer wohl von allein verbietet und scheinbar ist Windows 10 nichts weiter, als genau das, ein kostenloser, langwieriger und globaler Beta-Test.


Wie dem auch sei … ich würde solche schweren Eingriffe in die Entscheidungsfreiheit des Benutzers sicherlich als ausgezeichnete Werbung für die Produkte anderer Hersteller verstehen.


Nun zu meiner Frage:


Nachdem ich bereits das Windows 8.1 System wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt habe, verweigert Windows 10 auf meinem Laptop allerdings leider das Downgrade mit der fadenscheinigen Begründung, die "erforderliche Dateien" seien nicht mehr auf dem System vorhanden.

Nun, da das Windows.old Verzeichnis noch vorhanden ist und ich nicht darauf hingewiesen wurde, dass das Downgrade bald verfällt — meine einzige Information zum Downgrade ist, dass es einen Monat möglich ist und der ist bestimmt noch nicht um — würde ich doch davon ausgehen, dass es noch eine Möglichkeit geben müsste, wieder auf Windows 7 zu wechseln.


Letztlich erwarte ich eigentlich nicht, dass es so ist und scheinbar ist es wohl an der Zeit, sich nach all den Jahren, die ich nun zahlender Kunde und treuer Verfechter der Microsoft-Produkte — auch als IT-Fachmann und Software-Hersteller — bin, mich endgültig von der immer mehr diktatorischen, arroganten und anmaßenden Strategie von Windows — oder von ganz Microsoft — zu verabschieden.


Aber vielleicht ist Microsoft ja in der Lage seinen treuen Kunden entsprechende Downgrade-Installationen anzubieten … das sollte man jedenfalls bedenken, es sei denn, man möchte die letzten Kunden auch noch an Apple und Google verlieren — die sich ob eines solchen Desasters, wie der riesigen Arroganz die hinter den neuen "Features" eines Betriebssystems stecken, dass seine Benutzer für dermaßen unmündig hinstellt, nicht nur ins Fäustchen lachen, sondern auch eigene Gewinnstrategien entwickeln … vielleicht ein Android für Desktop-PCs und Laptops?


Ich würde mich also "freuen", von euch zu hören, dass ich meinen Geschäftscomputer also wie erwartet komplett neu installieren muss … habe ja auch ansonsten nichts zu tun als Microsofts nette Fehler auszusitzen …


P.S.: Dieser Editor hakt ständig und läuft keinesfalls flüssig, wohl ein Problem mit der Autokorrektur …

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